Lösungs- und Ressourcenorientierte Verfahren in der Psychotherapie
Bei der Arbeit mit den eigenen Stärken (oder Ressourcen) des Patienten kommt es in erster Linie darauf an, diese zu erkennen und in den psychotherapeutischen Prozess mit zu integrieren. Er, der Patient, ist der Experte für sein Problem und nicht der Therapeut. Der Patient trägt die beste Lösung für sein Problem in sich. Die Kunst des Therapeuten ist es nun, erstens in der Rolle des Unwissenden zu bleiben und zweitens zu akzeptieren, dass der Patient im Grunde in sich trägt, was das Beste für ihn ist. Der Therapeut holt den Patienten also quasi da ab, wo er sich gerade befindet, betrachtet gemeinsam mit ihm die Situation und erfragt und erarbeitet gemeinsam mit dem Patienten, wo die Reise hingehen soll. "Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung" möchte man in diesem Zusammenhang meinen. Der Therapeut hat lediglich die Aufgabe durch gezieltes Fragen den Patienten auf den Weg zu bringen, die für ihn beste Lösung selbst zu finden und zu formulieren.
Der zeitliche Aufwand der Lösungs- und Ressourcenorientierten Therapie relativ begrenzt.
Sie erfolgt in vier Schritten:
1. Klare und konkrete Definition des Problems seitens des Patienten
2. Untersuchung der bisher versuchten Lösungen
3. Definition des konkreten Ziels der Therapie
4. Erste Schritte in Richtung einer Lösung gehen
Die Fragen also lauten: "Wo befinde ich mich gerade?" Und: "Wo möchte ich hin?" Und: "Wie erreiche ich das?"
Nicht die Dinge ansich sind es,
die uns beunruhigen,
sondern unsere Vorstellungen von den Dingen
(Epiktet 50 - ca. 130 n. Chr.)